Verhandlungen zwischen Bahn und EVG gescheitert – jetzt drohen neue Streiks

Aktualisiert: 21.06.2023, 20:25 Uhr

Von: Benjamin Stroka

Die Eisenbahngewerkschaft EVG hat die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt. Wie es weitergeht, ist unklar. Unbefristete Streiks könnten die Folge sein.

Berlin – Der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn könnte erneut vor einer Eskalation stehen. Am Mittwochabend hat die Eisenbahngewerkschaft EVG die Verhandlungen mit der Bahn offiziell für gescheitert erklärt. „Vor dem Hintergrund der seinerzeit in Fulda beschlossenen Forderungen wurde insbesondere die Laufzeit von 27 Monaten als deutlich zu lang sowie die angebotene Lohnerhöhung als zu niedrig und zu spät bewertet“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch am Abend.

Unklar ist, wie es jetzt weitergeht. Der Bundesvorstand der EVG will darüber am Donnerstag in Berlin beraten. Für Bahnreisende ist nach dem Scheitern der Verhandlungen aber klar: Das Risiko für neue Bahn-Streiks ist deutlich gestiegen. Sogar unbefristete Streiks könnte es jetzt geben. Gut möglich, dass die EVG schon in den nächsten Wochen mit entsprechenden Maßnahmen auf das Scheitern der Verhandlungen reagiert.

Eine weitere Möglichkeit wäre ein Schlichtungsverfahren. Dabei würden einer oder mehrere Schlichter versuchen, zwischen den streitenden Tarifparteien zu vermitteln. So konnte erst vor einigen Monaten auch der Tarifstreit im öffentlichen Dienst beigelegt werden.

Züge der Deutschen Bahn und ein erschrockener Mann (Montage).Durch das Scheitern der Tarifverhandlungen drohen neue Bahn-Streiks (Symbolbilder/IDZRNRW-Montage). © Wolfgang Maria Weber/Imago & Shotshop/Imago

Scheitern der Verhandlungen kommt überraschend

Zuletzt gab es mehrfach Zeichen der Annäherung bei beiden Tarifparteien. In der Woche vom 12. bis zum 16. Juni wurde verhandelt. Es gab einige Anzeichen, die für eine mögliche Einigung sprachen. Außerdem hatte die EVG in den vergangenen Tagen mehrfach Einigungen mit anderen Bahnunternehmen, unter anderem der Transdev-Gruppe, verkündet. Auch andere private Bahnunternehmen seien bereit, auf etwa diesem Niveau abzuschließen, teilte die Gewerkschaft mit und bezeichnete diese Abschlüsse als Maßstab auch für die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. (bs mit dpa-Material) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren

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