Jeder kennt die Feiermeile in der Düsseldorfer Altstadt – aber kaum einer weiß, warum sie Retematäng heißt

Die Ratinger Straße in der Altstadt von Düsseldorf ist auch unter dem Namen Retematäng bekannt. Doch woher stammt diese Bezeichnung?

Düsseldorf – Sie ist als Feiermeile in der Düsseldorfer Altstadt bekannt und spielt gleichzeitig auch eine große Rolle in der Stadtgeschichte von Düsseldorf. Zudem befand sich dort mit dem Ratinger Hof eine der Geburtsstätten des Punks in Deutschland. Die Rede ist natürlich von der Ratinger Straße, unter Düsseldorferinnen und Düsseldorfern gemeinhin als „Die Ratinger“ oder „Retematäng“ bekannt. Doch woher kommt dieser Name eigentlich?

Retematäng in Düsseldorf: Name kommt aus der Napoleon-Zeit – was dahinter steckt

Ratinger Straße alias Retematäng
Wo? Altstadt, 40213 Düsseldorf

Alteingesessene Düsseldorferinnen und Düsseldorfer werden wissen, dass die Bezeichnung Retematäng aus der Napoleon-Zeit kommt. 1811 war der französische Kaiser Napoleon Bonaparte mit seinen Truppen in die Stadt einmarschiert. Von der Stadt soll er begeistert gewesen und gesagt haben, Düsseldorf sei ein „Klein-Paris“.

Vor allem die Ratinger Straße mit ihren Gasthäusern soll es ihm und seinen Offizieren angetan haben. „Napoleon war durch einen für ihn errichteten Triumphbogen geritten, am Anfang der sofort nach ihm benannten Kaiserstraße, dann durchs neue Ratinger Tor abgebogen auf die Straße zum Rhein, wo er die Ratinger Straße wegen ihrer frühen Betriebsamkeit „Rue du Matin“ nannte, Straße des Morgens“, heißt es etwa im Stadtführer „111 Düsseldorfer Orte, die man gesehen haben muss“ von Peter Eickhoff.

Ratinger Straße DüsseldorfDie Retematäng ist eine beliebte Ausgehstraße in Düsseldorf – doch woher kommt der Name? (Archivbild). © Jochen Tack/Imago

Retematäng statt Ratinger Straße in der Altstadt – dort steht auch das älteste Haus Düsseldorfs

Aus „Rue du matin“ wurde dann im rheinischen Sprachgebrauch Retematäng. „Die alten Düsseldorfer, die am Straßenrand klatschen und Franzosen werden wollten, machten daraus „Retematäng“, was lange der Name dieses Teils der Altstadt blieb“, heißt es weiter. Übrigens: Auch ein Haus, das früher zur Düsseldorfer Stadtmauer gehörte, ist noch heute in der Altstadt in der Liefergasse, nahe der Ratiner Straße, zu finden. (mo) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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