Metropol-Kino in Düsseldorf schließt: Und das ist eine gute Nachricht

Von: Anna Maria Pejsek

Der Eingangsbereich des Metropol Kinos in Düsseldorf Bilk in der Brunnenstraße. Das Metropol in Düsseldorf wird ab März kernsaniert. © Metropol

Das Metropol in Düsseldorf-Bilk schließt: Das älteste Kino der Stadt wird renoviert und saniert. Die Arbeiten werden mehrere Monate dauern – danach wird das Kino in neuem Glanz erstrahlen.

Düsseldorf – Für Kinofreunde sind es zugleich schlimme und großartige Nachrichten. Zuerst der schlimme Teil der Nachricht: Das Metropol Kino in Düsseldorf an der Brunnenstraße wird bald für mehrere Monate schließen. Das Gute: Danach wird das Kult-Kino schlichtweg besser sein als vorher. Denn neben Sanierungsarbeiten sind auch besondere An- und Umbauarbeiten geplant, die das Filmkunstkino noch besonderer machen sollen. Im März 2023 soll die Renovierung losgehen.

Metropol – Düsseldorfer Filmkunstkino
Gründung 1940
Betreiber Helmut Rehbein (ab 1972), Udo Heimansberg (ab 1979), Nico Elze (2016)
Besonderheiten Kino-Café Playtime
Filmkunstkinos in Düsseldorf Atelier, Bambi, Cinema, Metropol und Souterrain

Metropol Kino in Düsseldorf wird renoviert und vergrößert

Dann soll das Metropol-Kino in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen kernsaniert werden. Ein taggenaues Datum für den Start steht noch nicht mit, teilt Geschäftsführer Nico Elze mit: „Letztlich warten wir noch auf die endgültige Genehmigung vom Bauamt. Aber wir stehen mit der übrigen Planung in den Startlöchern.“

Der Umbau wird sehr umfangreich werden. Folgende Maßnahmen stehen unter anderem an:

  • Der große Saal wird etwas verkleinert, damit das Kino mehr Fläche im Foyer gewinnen kann.
  • Ein Highlight wird der Bau von zwei neuen Sälen sein. Dafür ist ein Durchbruch zum Speisesaal des ehemaligen Hotels Metropol geplant.
  • Zudem erhält das Kino neue Böden und Bestuhlung, Wandverkleidungen, eine neue Theke und eine Lounge.
  • Im Kino-Café wird außerdem eine kleine Bücherecke in Kooperation mit der Buchhandlung „Bibabuze“ eingerichtet.
  • Damit die Besucherinnen und Besucher auch im Sommer einen Kinoabend genießen können, erhält das Metropol eine neue Lüftungsanlage mit Wärmepumpe, so können die Räume im Sommer klimatisiert werden.

Der große Saal im Metropol Kino in Düsseldorf. Nach dem Umbau sollen zwei weitere Säle hinzukommen. © Tanja Deuß

Die Architektin Anna Wollenberg hat für die Neugestaltung des Kinos ein Konzept entwickelt und möchte den bisherigen Charme des Metropols aufrechterhalten. Vor allem an den Designelementen der 70er-Jahre soll festgehalten werden.

Metropol in Düsseldorf: wechselvolle Geschichte

Gegründet 1940, ist das Metropol das älteste Filmkunstkino in Düsseldorf – und hat eine entsprechend wechselvolle Geschichte: Am 4. Juni 1940 eröffnete das Kino mit einem NS-Propagandafilm. Der ursprüngliche Saal wurde während einer Vorführung im Krieg zerstört – zahlreiche Besucher starben dabei. 1949 wurde das Kino dann wiedereröffnet und umfasste 800 Plätze. Die Wiedereröffnung 1949 wurde dann mit dem Streifen „Mutterherz“ mit Olivia DeHavilland gefeiert.

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1965 musste das Kino abgerissen werden, der Wiederaufbau verfügte dann über 199 Kinosessel. Eine Eröffnung gab es allerdings erst wieder 1972 als Repertoire-Kino mit gelegentlichen Erstaufführungen. 1979 übernahm dann Udo Heimansberg und das Metropol wurde zum Programmkino. In den 90er-Jahren kamen zwei Besonderheiten dazu: Ein zweiter Kinosaal – das „Phantom“ – sowie das Kinocafé „Playtime“ wurden 1992 eingebaut.

Umbau des Metropols in Düsseldorf: „Wir haben lange gespart“

Geschäftsführer Nico Elze ist froh über den Umbau, denn ihm und seinem Team sei es wichtig, das älteste Kino Düsseldorfs in die Zukunft zu bringen. „Wir haben lange für den Umbau gespart. Ein neuer Anstrich wird höchste Zeit. Ich blicke daher gespannt nach vorn und hoffe unserem treuen Publikum eine Freude zu machen, aber auch, dass das Kino damit wirtschaftlich für den sich stets verändernden Markt gut aufgestellt sein wird.“

Das Projekt wäre ohne diverse Förderer nicht möglich gewesen. Sowohl die Film- und Medienstiftung NRW als auch das Zukunftsprogramm Kino vom BKM (Bundesregierung für Kultur und Medien) und der FFA (Filmförderungsanstalt) unterstützen den Umbau des Metropols. Immer mehr Kinos schaffen es nicht mehr genügend Publikum anzuziehen und müssen demnach schließen, auch in Köln mussten einige Kult-Kinos, die sich in den 50er-Jahren gegründet haben, dicht machen.

Eine Frage, die sich Kenner und regelmäßige Metropol-Besucher vielleicht noch stellen werden: Wird es auch nach dem Umbau die seit so vielen Jahren typische Apfelseife in den Toiletten geben? Es bleibt abzuwarten. Hauptsache, das Popcorn bleibt so gut, wie es jetzt schon ist. (amp) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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