In Düsseldorf gibt es zwei Streiks hintereinander: Was steckt dahinter?

Von: Benjamin Stroka

Die Rheinbahn in Düsseldorf wird am Dienstag und Mittwoch bestreikt. Zunächst war aber nur der Dienstag als Streiktag angekündigt.

Düsseldorf – Die meisten Busse und Bahnen in Düsseldorf stehen am Dienstag (28. Februar) und Mittwoch (1. März) still. Der Grund: Die Rheinbahn wird bestreikt. Doch gerade die Streik-Ankündigung für Mittwoch kam für viele überraschend. Denn die Rheinbahn kündigte zunächst nur an, am Dienstag bestreikt zu werden. Was steckt also dahinter und warum gibt es bei der Rheinbahn gleich einen zweitägigen Streik?

Bundesweiter ÖPNV-Streik am Freitag (3. März) – auch NRW-Städte betroffen

Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag (3. März) erneut zum ÖPNV-Streik aufgerufen, diesmal aber in ganz Deutschland. Auch viele NRW-Städte können davon wieder betroffen sein. Die Arbeitsniederlegung findet parallel zum globalen Klimastreik von Fridays For Future statt.

Rheinbahn-Streik in Düsseldorf: Zwei Gewerkschaften beteiligt

Eine Straßenbahn der Rheinbahn fährt durch Düsseldorf.Von dem zweitägigen Rheinbahn-Streik sind auch fast alle Straßen- und U-Bahnen betroffen (Symbolbild). © Michael Gstettenbauer/Imago

Der Grund für den doppelten Rheinbahn-Streik: Zwei unterschiedliche Gewerkschaften haben dazu aufgerufen. Während die Gewerkschaft Verdi nur für Dienstag einen Warnstreik im Düsseldorfer ÖPNV angekündigt hat, rief die Nahverkehrsgewerkschaft (NahVG) gleich für beide Tage zum Streik auf. Hintergrund der Streiks ist in beiden Fällen der Tarifstreit im öffentlichen Dienst.

Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Die NahVG ist eine Mitgliedsorganisation im dbb und verfolgt daher die gleichen Interessen.

Rheinbahn-Streik: Grund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Im Tarifstreit gab es bislang zwei Verhandlungsrunden, Ende Januar und dann nochmal am 22. und 23. Februar, jeweils in Potsdam. Vor allem nach der zweiten Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern droht der Streit nun zu eskalieren. Denn das Angebot von Bund und Kommunen wurde von den Gewerkschaften mit deutlichen Worten abgelehnt. „Das Angebot der Arbeitgeber sorgt, was Höhe, Laufzeit und den fehlenden sozialen Ausgleich betrifft, bei den Beschäftigten für Enttäuschung und Ablehnung. Das empfinden die Menschen als respektlos und werden sich nicht damit abfinden“, erklärte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke nach den Verhandlungen.

Der Beamtenbund dbb nannte das Angebot der Arbeitgeber eine „Mogelpackung“. „Gerne würde ich mitteilen, dass wir uns angenähert haben und ein Kompromiss zumindest in Sichtweite gerückt ist, aber leider muss ich feststellen: Wir werden unseren Arbeitskampf in den nächsten vier Wochen noch weiter intensivieren müssen“, sagte dbb-Verhandlungsführer Ulrich Silberbach.

Rheinbahn-Streik in Düsseldorf: ÖPNV-Ausfälle an zwei Tagen

In Düsseldorf führt das nun zu einem zweitägigen Streik bei der Rheinbahn. Bereits am 9. und 10. Februar wurde die Rheinbahn an zwei Tagen in Folge bestreikt. Damals rief die Gewerkschaft Verdi zum zweitägigen Streik auf. Heiko Goebel, NahVG-Vorsitzender für den Bereich Düsseldorf, sagte gegenüber RP Online, dass man aus Solidarität beim ersten Streikaufruf mitgemacht habe, obwohl man diesen eigentlich „für Unsinn“ gehalten habe. „Es ist ja klar, dass nach der ersten Tarifrunde noch kein ernst zu nehmendes Angebot vorliegen kann“, so Goebel.

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Nach der zweiten Verhandlungsrunde kündigte Verdi zunächst einen Rheinbahn-Streik für Dienstag an. Die NahVG geht in Düsseldorf jetzt aber in die Vollen und kündigte gleich einen Streik für zwei Tage an, Dienstag und Mittwoch. Daher wird die Rheinbahn jetzt auch am Mittwoch bestreikt, obwohl es keinen Aufruf von Verdi dazu gibt. Denn während ein Teil der Rheinbahn-Beschäftigten bei Verdi organisiert ist, ist ein anderer Teil Mitglied der NahVG. Auch der Streik am Mittwoch führt daher zu Beeinträchtigungen im Düsseldorfer ÖPNV. (bs) Tipp: Fair und verlässlich informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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