Stadt hat drei Szenarien für Zukunft der historischen Gaslaternen in Düsseldorf

Noch stehen 13.800 historische Gaslaternen in Düsseldorf. Das könnte sich aber in Zukunft ändern.

Düsseldorf – Düsseldorf ist eine der wenigen Großstädte, in denen es noch Gaslaternen gibt: 13.800 historische Leuchten stehen in der Stadt, 10.000 davon stehen gar unter Denkmalschutz. Seit Jahren wird immer aber wieder diskutiert, ob die Laternen angesichts des hohen Energieverbrauchs nicht auf Dauer schlicht zu teuer sind. Im Zuge der Energiekrise waren im Herbst 2022 tausende Gasleuchten in Düsseldorf ausgeschaltet worden. Werden weitere Laternen abgebaut? Jetzt hat die Stadt drei mögliche Zukunftsszenarien für die Gasleuchten veröffentlicht. Eines davon würde viel Energie und Geld sparen – aber das Stadtbild deutlich verändern.

Gaslaternen in Düsseldorf machen mehr als 20 Prozent der Beleuchtung aus

Menschen laufen auf der Einkaufsmeile unter den Gasleuchten Gasleuchten sind in Düsseldorf vielerorts zu finden, so wie hier in der Flinger Straße (Archivfoto). © Michael Gstettenbauer/Imago

Insgesamt stehen in Düsseldorf laut der Stadt 65.200 Laternen, 51.400 Leuchten sind strombetrieben. Die Gaslaternen machen bei der öffentlichen Beleuchtung einen Anteil von 21 Prozent aus. Klar ist: Es wird keinen kompletten Rückbau der Gasleuchten in Düsseldorf geben. „Das wertvolle Kulturgut ‚Gaslaterne‘ soll im Stadtgebiet weiterhin sichtbar sein und die Wirkung und Atmosphäre des Gaslichtes an ausgewählten Orten in der Landeshauptstadt entfalten“, so die Stadt. Aber so wie es aussieht, werden langfristig nicht alle gasbetriebenen Laternen erhalten bleiben.

Drei mögliche Zukunftsszenarien für die Gaslaternen in Düsseldorf

So hat die Stadt drei Szenarien entwickelt. Je nach Variante bleiben mehr oder weniger Gaslaternen im Orgininalzustand in der Stadt.

  • Szenario A: 9.850 Gasleuchten bleiben im Stadtgebiet erhalten. Außerdem werden 3.950 Gaslaternen durch strombetriebene Lichtpunkte ersetzt und weitere rund 1.000 Stromlaternen als Ergänzungsbeleuchtung gebaut.
  • Szenario B: Dabei werden 4.550 Gasleuchten in „besonderen Quartieren“ erneuert und erhalten. 9.250 Gasleuchten werden dagegen durch Stromlaternen bei teilweisem Erhalt der Leuchtenform ersetzt. Außerdem werden circa 455 Stromlaternen als Ergänzungsbeleuchtung neu gebaut.
  • Szenario C: Weniger als 1.000 Gasleuchten bleiben im Stadtgebiet erhalten. Mehr als 12.800 Gasleuchten werden durch Stromlaternen ersetzt und rund 100 neue Stromlaternen dazugebaut.

Jedes Szenario hat nach Berechnungen der Stadt folgende jährliche Kosten und Emissionen zur Folge:

Szenario A Szenario B Szenario C
Betriebs-/Energiekosten 9,4 Millionen Euro 4,99 Millionen Euro 2,1 Millionen Euro
Energieverbrauch 45,3 Gigawattstunden 21,5 Gigawattstunden 5,5 Gigawattstunden
CO₂-Emissionen 8.629 Tonnen 4.114 Tonnen 1.090 Tonnen

Gasleuchten in Düsseldorf: Umstellung des Gases an den Laternen drängt bei Entscheidung

Klar ist: Bei Szenario C wird sich das Straßenbild in Düsseldorf deutlich verändern – schon allein, weil Gaslaternen ein tendenziell wärmeres Licht abgeben als Stromlaternen. Wie genau es bei den Düsseldorfer Gasleuchten weitergeht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Denn ab August wird das Thema in verschiedenen politischen Gremien der Stadt beraten. So unter anderem am Mittwoch (16. August) im Ordnungs- und Verkehrsausschuss und am Donnerstag (17. August) im Ausschuss für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz. Außerdem sollen die Gasleuchten voraussichtlich am Donnerstag (7. September) Thema im Rat der NRW-Landeshauptstadt sein. (jr) Fair und unabhängig informiert, was in Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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