Stadtteil von Düsseldorf war einst eine Insel – man kann es heute noch erahnen | Düsseldorf

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Volmerswerth gehört zu den kleinsten Stadtteilen der Landeshauptstadt Düsseldorf. Doch was heute Festland ist, war einst eine Insel.

Düsseldorf – Häufig beruhen Ortsbezeichnungen auf historischen Entwicklungen. Beispielsweise lassen sich einige der Namen auf Gutsherren, Adelige oder Fürsten zurückführen, deren Schaffen einen großen Einfluss auf die jeweilige Region ausgeübt hat – beispielsweise in der Stadt Köln, deren ursprünglicher Name auf die Gründungsmutter zurückgeht. In Ortsnamen stecken oft spannende Geschichten, ohne dass man es ahnt. So etwa auch bei einem Stadtteil von Düsseldorf: Volmerswerth war einmal eine Flussinsel, wie auch der dafür typische Namenszusatz „werth“ im Namen verrät. Das kleine Wörtchen stand einst für „Insel“. Noch heute kann man Anzeichen der Insel-Geschichte dort erkennen.

Düsseldorfer Stadtteil Volmerswerth war einmal eine Insel – noch heute lässt sich Ufer erahnen

+ Ein Ausblick über den Düsseldorfer Stadtteil Volmerswerth, der einst eine Insel war.© Jochen Tack/Imago

Einst hat sich der Rhein vor dem heutigen Stadtteil gespalten, wie der Bürger- und Heimatverein Düsseldorf-Volmerswerth e.V. schreibt. Dafür spricht unter anderem eine historische Urkunde, nach der ein Kölner Erzbischof dem Nonnenkonvent im Schwarzrheinhof (bei Bonn) bereits im zwölften Jahrhundert den „halben Teil der Insel Volmerswerth“ geschenkt habe. Wann genau sich der Rheinstrom geteilt hat, ist ungeklärt. Es gibt aber Vermutungen, dass Volmerswerth schon in der Römerzeit eine Rheininsel war.

Wie groß genau die Insel gewesen ist, lässt sich heute nur schätzen. Heutzutage befindet sich das Ufer von Volmerswerth zwischen den Stromkilometern 732,5 und 735,5 des Rheins. Die Spaltung dürfte vor dem heutigen Stromkilometer 732,5 im Süden des Stadtteils eingetreten sein, so der Bürger- und Heimatverein aus Düsseldorf. Rekonstruktionen der damaligen Uferlinien der Strombahn lassen demnach Rückschlüsse darauf zu, dass sich die Insel im Süden „etwa bis zum linken Ufer des gegenwärtigen Rheinlaufs erstreckte“. Noch heute lässt sich die einstige Inselform durch die Uferlinie des Rheins erahnen.

Verlandung des nördlichen Rheinarmes lässt heutigen Stadtteil Düsseldorf-Volmerswerth zurück

Zudem könnte die Insel Volmerswerth noch weiter in Richtung Süden ausgedehnt gewesen sein. Dafür spricht die erstmalige urkundliche Erwähnung der Volmerswerther Kapelle um das Jahr 1.300, von der man weiß, wo sie sich befundet hat. Wie der Verein schreibt, war der Rhein als Naturstrom damals durchaus gefährlich. Denn immer wieder trat er über die Ufer und zerstörte Gebäude, die nah an der Wasserlinie gebaut waren. „Wegen der Gefahr vor Zerstörung durch den Rhein, wäre sie wahrscheinlich an anderer Stelle errichtet worden, wenn es sich nicht um einen sicheren Standort gehandelt hätte“. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich südlich der Kirche noch ein größeres Vorland erstreckt hat.

Im Laufe der Zeit verlandete der nördliche Arm des geteilten Rheins. „Ein Teil der Wasserfläche hat sich bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts erhalten, und bei Hochwasser wurde dieser verlandete Rheinarm vor allem aus Richtung der am Südrand von Hamm liegenden Mündung überflutet“. Durch die Sedimentstoffe, die der Rhein in Jahrhunderten dort ablagerte, wurde das Gebiet sehr fruchtbar. Weiterhin war das Hochwasser jedoch ein großes Problem für die Region an der Grenze zwischen Hamm und Düsseldorf-Volmerswerth. Im 19. Jahrhundert wurde das Gelände durch die Befestigung dann von Deichen gesichert – die sind heute ein beliebter Ausflugsort für Spaziergänger und Radfahrer. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Rubriklistenbild: © Jochen Tack/Imago

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