Veröffentlicht am 08.09.2022
Die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erschweren laut Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen die wirtschaftliche Lage von Bio-Höfen. Viele Landwirte, auch konventionell arbeitende, gerieten durch Inflation und Energiekrise in Europa in existenzielle Nöte, sagte die CDU-Politikerin der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ am Donnerstag, 8. September. „Für den Ökolandbau kommt erschwerend hinzu: Viele Verbraucher müssen sparen, und da landet dann schon mal weniger Bio im Einkaufswagen.“ Es gebe bereits einzelne Betriebe, die aufgegeben hätten.
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Viele Deutsche sparten lieber an Lebensmitteln als am Urlaub, sagte Gorißen. „Das ist in anderen Ländern anders.“ Die Ministerin kündigte an, es würden zügig Förderprogramme aufgelegt, etwa für besonders betroffene Betriebe oder für Investitionen ins Tierwohl.
Die Ministerin zeigte sich zudem besorgt über Engpässe beim Tierfutter. „Ich besuche momentan viele Höfe, und was ich höre, bereitet mir Sorgen: Was im Frühjahr für den Winter gemäht und eingelagert wurde, wird teilweise schon jetzt verfüttert“, erzählte sie. Hinzu drohe der Ausfall beim Futtermais durch die Dürre. „Das heißt, dass viele Landwirte im Winter wohl teurer Futter zukaufen müssen. Es gibt teilweise schon Engpässe, Tierfutter am Markt zu bekommen.“