100.000 Menschen bei Demo gegen Rechts in Düsseldorf – „macht mich nahezu sprachlos“

Die Demo gegen Rechtsextremismus und die AfD am Samstag in Düsseldorf hat mehrere Zehntausend Menschen angelockt. Die Veranstalter gehen von 100.000 aus.

Update vom 27. Januar, 16:05: Jetzt hat auch die Polizei ihre Teilnehmerzahlen nach oben korrigiert. In dem Demonstrationszug durch die Stadt seien in der Spitze bis zu 65.000 Menschen mitgelaufen, so ein Polizeisprecher gegenüber der dpa. Bei der Hauptkundgebung der Demo gegen Rechts seien es dann schließlich sogar bis zu 100.000 gewesen. Genau diese Zahl hatten zuvor auch die Veranstalter mitgeteilt.

Zahntausende Menschen sind auf der Rheinweise Düsseldorf versammelt für die Abschlusskundgebung der Anti-AfD-Demo am 27.01.2024.Die Rheinwiesen in Düsseldorf füllten sich zur Abschlusskundgebung der Anti-AfD-Demo immer weiter. © Peter Sieben/24RHEIN

Die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur zeigte bei der Abschlusskundgebung berührt über die Menschenmassen. „Viel hab ich in dieser Stadt schon erlebt, aber das, was ihr heute als Zeichen setzt hier auf den Rheinwiesen, alle zusammen, die ganze Stadt, Jung und Alt, hier geboren, hier zugereist, Sport, Karneval, Gewerkschaften, staatstragende Parteien, Zivilgesellschaften, das macht mich nahezu sprachlos“, sagte die Grünen-Politikerin auf der Bühne auf den Rheinwiesen.

Anti-AfD-Demo in Düsseldorf: Abschlusskundgebung lockt weitere Zehntausende Menschen an

Update vom 27. Januar, 15:58: Nach Schätzung der Polizei haben sich an der Demonstration gegen Rechts in Düsseldorf „mehrere 10.000“ Menschen beteiligt. Die Veranstalter sprachen bei der abschließenden Hauptkundgebung von ganzen 100.000 Teilnehmenden.

Die Anti-AfD-Demo führt über die Rheinkniebrücke Düsseldorf zu den Rheinwiesen, wo die Abschlusskundgebung stattfand. © Funke Foto Services/Imago

Die Spitze des Demonstrationszuges hatte am frühen Nachmittag die Rheinwiesen erreicht, wo nun Abschlusskundgebung stattfindet. Unter anderem mit Mona Neubaur, der Vize-Ministerpräsidentin von NRW, und dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller. Alles sei „total friedlich“, sagte eine Polizeisprecherin der dpa. Zudem tritt die Düsseldorfer Punkband Broilers auf.

Demo gegen Rechts und AfD in Düsseldorf: Veranstalter geben erste Schätzung der Teilnehmerzahl ab

Update vom 27. Januar, 13:45 Uhr: Nach ersten Schätzungen der Veranstalter seien „mindestens 30 000 Menschen“ an der Anti-AfD-Demo am Samstag in Düsseldorf beteiligt. Die Polizei wollte diese Zahl gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht bestätigen, sprach aber von sehr starkem Andrang. Es seien so viele Menschen gekommen, dass zusätzliche Straßen für Demo-Teilnehmer hätten gesperrt werden müssen, sagte ein Polizeisprecher. Auch habe man den Demonstrationszug einige Minuten früher losziehen lassen, um die Lage zu entzerren.

Die Veranstalter der Anti-AfD-Demo in Düsseldorf gehen von „mindestens 30.000“ Teilnehmenden aus. © Funke Foto Services

Anti-AfD-Demo in Düsseldorf gestartet – hat „starken Zulauf“

Update vom 27. Januar, 12:59 Uhr: Die Großdemo gegen Rechtsextremismus in Düsseldorf ist in vollem Gange. Bei Sonnenschein haben sich am Samstagmittag (27. Januar) laut Veranstaltern „viele tausend Teilnehmenden“ schon vor Beginn versammelt. Demnach musste die Zugspitze weiter vorgehen, weil sich die Menschen vom DGB-Haus bis zum Düsseldorf Hauptbahnhof stauten. Eine Polizeisprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Demo „starken Zulauf“ habe. Genaue Zahlen gibt es aktuell aber noch nicht. Im Vorfeld wurden rund 30.000 Personen erwartet. Der erste Teil mit Auftaktkundgebung und Marsch über den Rhein hatte das Motto „Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!“.

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Zehntausende haben sich am Samstag (27. Januar) zur Demo gegen Rechtsextremismus in Düsseldorf eingefunden. © Funke Foto Services/Imago

Vize-Ministerpräsidentin und Düsseldorfs OB sprechen bei Demo-Abschluss

Für circa 14:30 Uhr ist anschließend eine Abschlusskundgebung auf den Rheinwiesen, dem größten innerstädtischen Versammlungsplatz, geplant. Hier heißt das Motto: „Nie wieder ist jetzt! Für Demokratie und Rechtsstaat!“. Auf der Rednerliste der Abschlusskundgebung am Nachmittag standen unter anderem die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU).

Außerdem wird die Düsseldorfer Punkband Broilers auftreten. Organisatoren der Abschlusskundgebung sind das parteiübergreifende Bündnis „Düsseldorfer Appell“, der DGB und „Düsseldorf stellt sich quer“. Auch Düsseldorfer Profisportclubs wie Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf riefen zur Teilnahme auf.

Demo gegen Rechtsextremismus in Düsseldorf – die Infos im Überblick

Erstmeldung vom 26. Januar: Düsseldorf – In vielen deutschen Städten gab es in den vergangenen Tagen große Demos gegen Rechtsextremismus und die AfD. Allein in Köln gingen bei Kundgebungen und Demonstrationen zuletzt Zehntausende auf die Straße. Am Samstag (27. Januar) findet eine NRW-weite Großdemo in Düsseldorf statt. Unter dem Motto „Düsseldorf stellt sich quer – Gegen die AfD“ werden rund 30.000 Teilnehmer erwartet.

Alle Infos zur Demo am Samstag in Düsseldorf: Der Überblick

  • Wann beginnt die Demo in Düsseldorf? Am Samstag, 27. Januar, um 12 Uhr.
  • Wo beginnt die Demo? Start ist am DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße 34-38 in unmittelbarer Nähe zum Düsseldorf Hauptbahnhof.
  • Wo endet die Demo? Auf den Rheinwiesen Oberkassel soll die Demonstration mit einer Abschlusskundgebung enden.
  • Über welche Route führt die Demo? Nach Angaben der Veranstalter ist die vorgesehene Route für den Demo-Zug: Friedrich-Ebert-Str. – Oststraße – Graf-Adolf-Str. – Haroldstraße – Rheinkniebrücke – Kaiser-Wilhelm-Ring – Rheinwiesen

Großdemo in Düsseldorf endet auf den Rheinwiesen in Oberkassel

In Düsseldorf findet am Samstag (27. Januar) eine Großdemo gegen Rechts und die AfD statt (Symbolbild). © Stefan Trappe/Imago

Die Großdemo in Düsseldorf startet um 12 Uhr am DGB-Haus (Friedrich-Ebert-Straße) nahe dem Hauptbahnhof und führt dann über die Oststraße, die Graf-Adolf-Straße, die Haroldstraße, die Rheinkniebrücke und den Kaiser-Wilhelm-Ring bis zu den Rheinwiesen in Oberkassel.

Die Abschlusskundgebung wurde aufgrund der erwartet hohen Zahl der Demo-Teilnehmer auf die Rheinwiesen gegenüber der Altstadt verlegt. Und es könnten sogar noch mehr Demonstranten werden. Denn: Auch mehrere Düsseldorfer Sportvereine haben zur Teilnahme aufgerufen. Zudem findet am Samstagabend das Zweitligaspiel Fortuna Düsseldorf gegen FC St. Pauli vor über 50.000 Zuschauern in der Merkur Spiel-Arena statt. „Auf der Rheinwiese sollte genügend Platz für alle Menschen sein“, heißt es in einem Facebook-Statement der mitorganisierenden Initiative „Düsseldorf stellt sich quer“.

Schweigeminute vor Demo-Beginn

Vor Beginn des Demozugs ist am Samstagmittag laut den Organisatoren eine Schweigeminute für die Opfer des Nationalsozialismus geplant. Am 27. Januar jährt sich die Befreiung der Überlebenden des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen im Jahr 1945. 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar daher zum Gedenktag erklärt.

Mehrere Straßen werden für Demo gesperrt – Bahnstreik erschwert Anreise

Die Polizei rechnet nach eigenen Angaben mit großen Beeinträchtigungen für den Verkehr in Düsseldorf während der Demo. Mehrere Straßen müssen im Verlauf des Zuges gesperrt werden. „Die Düsseldorfer Polizei wird die Sperrungen und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen auf ein unumgängliches Maß beschränken. Wir werden aber die Versammlungsfreiheit schützen und alles dafür tun, dass auch mehrere tausend Menschen ihr Ziel sicher erreichen“, sagte Polizeiführer Thorsten Fleiß am Donnerstag.

Gleichzeitig dürfte der Bahnstreik der Lokführergewerkschaft GDL die Anreise für Menschen außerhalb von Düsseldorf erschweren. Noch bis Montagabend (29. Januar) stehen auch in NRW dadurch die meisten Züge still. Einige Alternativen gibt es im Großraum Düsseldorf aber trotzdem, denn nicht alle Züge fallen aus und die Rheinbahn fährt regulär.

Broilers treten bei Abschlusskundgebung auf

Im Rahmen der Abschlusskundgebung wird auch die Düsseldorfer Rockband Broilers auftreten. Das teilte die Band am späten Donnerstagabend mit. „Wir werden im Rahmen der Kundgebung, ziemlich spontan, eine Handvoll Lieder spielen. Erwartet kein normales Konzert, sondern unterstützt die Kundgebung gemeinsam mit vielen anderen Menschen, um zu zeigen, dass diese Bedrohung von rechts uns alle angeht“, heißt es in einem Statement der Broilers in den sozialen Medien. Außerdem ist auch ein Auftritt von Musikerinnen und Musikern der Deutschen Oper am Rhein geplant.

„Die Zeit ist reif für eine Auseinandersetzung mit dieser Partei und auch reif zu einer Auseinandersetzung mit den Mitgliedern und Anhängern, dass man sie auch wiedergewinnt“, sagte Superintendent Heinrich Fucks vom „Düsseldorfer Appell“, der mit dem DGB Düsseldorf und „Düsseldorf stellt sich quer“ zu den Organisatoren der Demo gehört. Er hoffe auch vor dem Hintergrund der Vielfalt, die jetzt aufrufe, „dass jetzt viele anfangen zu überdenken, ob sie auf der richtigen Seite und bei den richtigen Positionen sind“.

Neben Düsseldorf sind am Wochenende noch in mehreren anderen NRW-Städten Demos gegen Rechtsextremismus und die AfD geplant, unter anderem auch in Aachen und Bielefeld. (bs mit dpa-Material)

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