Sorgte Mietstreit für Brandkatastrophe in Solingen? Verdächtiger gefasst

Das Solinger Mehrfamilienhaus ist nach dem verheerenden Brand unbewohnbar.Nach dem verheerenden Brand in einem Solinger Mehrfamilienhaus hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. © Oliver Berg/dpa

Nach dem verheerenden Brand in Solingen hat die Polizei einen Verdächtigen ermittelt. Dabei handelt es sich um einen polizeibekannten 39-Jährigen.

Solingen – Rund zwei Wochen nach dem verheerenden Brand in Solingen (NRW), bei dem eine vierköpfige Familie ums Leben kam, hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Dabei handelt es sich laut den Ermittlern um einen 39-Jährigen, der zwei Wochen später versucht haben soll, einen 44-Jährigen mit einem „Macheten-ähnlichen Gegenstand“ zu töten. Das teilte Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt am Mittwoch (10. April) bei einer Pressekonferenz mit. Der 39-Jährige steht unter dem Verdacht des vierfachen Mordes und des versuchten Totschlags.

Nach Brandkatastrophe in Solingen: Polizei nimmt 39-Jährigen fest

Der 39-Jährige sei von Überwachungskameras in Tatortnähe zur Tatzeit gefilmt worden, so die Staatsanwaltschaft. Dabei habe er ein auffälliges Verhalten an den Tag gelegt. Er sei mehrmals hin- und hergelaufen, habe auffällige Gegenstände zum späteren Brandhaus gebracht. Weitere Personen seien auf den Aufnahmen nicht gesehen worden. Eine Bewertung dieser Aufnahmen habe ergeben, dass es sich bei dieser Person um den Täter der Brandlegung gehandelt haben müsse.

Bei einer Hausdurchsuchung stießen die Ermittler auf belastendes Material im Fall der Solinger Brandkatastrophe. Unter anderem fanden sie auch Brandmittel, „ohne dass dort ein weiteres Benutzungsgerät zu sehen war“. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass es sich wohl um eine mutmaßliche Brandstiftung gehandelt haben soll. Im hölzernen Treppenhaus wurden Spuren eines Brandbeschleunigers gefunden.

Verdächtiger war ehemaliger Mieter im Brandhaus

Am Montag (8. April) ergaben sich bei der Vernehmung der Vermieterin Hinweise auf ein mögliches Tatmotiv. Der 39-Jährige hatte zuvor in einem Hinterhaus des Gebäudes gelebt, aufgrund von Mietschulden hatte die Vermieterin ihm gekündigt. Dann sei es nach ihren Angaben zu einem Streit gekommen. In der Folge wurde der Mann einer genaueren Überprüfung unterzogen. Dabei sei den Ermittlern eine „optische Übereinstimmung“ von der unbekannten Person auf den Aufnahmen und dem Mieter aufgefallen. So hatte sich ein Anfangsverdacht ergeben.

Mutmaßlicher Brandstifter soll auch für Machetenattacke verantwortlich sein

Erneut aufgefallen war der Mann, nachdem er am Montagnachmittag (8. April) einen 44-Jährigen in dessen Wohnung mit einer Machete lebensgefährlich am Kopf verletzt hatte. Das Opfer habe dabei vier Skalpierungsverletzungen erlitten. Nach einer Notoperation sei er mittlerweile außer Lebensgefahr, so Kaune-Gebhardt. Bei der Flucht zog sich das Opfer eine Fußverletzung zu, als er die Treppe heruntersprang. Die Streitigkeiten brachen demnach offenbar aufgrund eines missglückten Drogendeals aus. Bei der Durchsuchung wurden etliche Marihuana-Pflanzen und eine „recht professionelle Zucht“ festgestellt. (mg) Weitere Informationen folgen.

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