Rheinbahn-Streik hat Verkehr lahmgelegt: Es kam zu erheblichen Einschränkungen

Von: Benjamin Stroka

Auch am Freitag standen die Busse und Bahnen der Rheinbahn in Düsseldorf still. Nach dem Streik am Donnerstag war es der zweite Tag in Folge.

Düsseldorf – Die Gewerkschaft Verdi machte auch in Düsseldorf ernst. Nach angekündigten ÖPNV-Streiks in NRW, unter anderem in Dortmund, Wuppertal, Solingen oder Remscheid sowie dem Streikaufruf in Bonn, gab es bereits am Donnerstag einen Streik bei der Rheinbahn in Düsseldorf. Dieser Streik lief auch am Freitag weiter. Das teilte Verdi am Dienstag mit. „Die Rheinbahn wird Donnerstag und Freitag bestreikt. Das wird zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr führen“, so Verdi.

Der Streik hat Donnerstagnacht (9. Februar) um 3 Uhr begonnen. Laut Rheinbahn sind alle U-Bahn- und Straßenbahnlinien sowie die meisten Busse betroffen gewesen, einige Bus-Linien waren in Düsseldorf allerdings trotz Streik unterwegs sein. Die Schulbusse sind nicht gefahren.

Am Freitag (10. Februar) wurde weiter gestreikt, jedoch in geringerem Ausmaß als am Donnerstag. So galt der Streik am Freitag in Düsseldorf beispielsweise nicht mehr für städtische Kitas, Bürgerbüros oder Kfz-Zulassungsstellen.

Eine Straßenbahn der Rheinbahn fährt durch Düsseldorf.Der Streik bei der Rheinbahn sorgt auch am Freitag für Probleme im ÖPNV in Düsseldorf (Symbolbild). © Michael Gstettenbauer/Imago

Streik bei der Rheinbahn

► Was? Die Rheinbahn in Düsseldorf wird an beiden Tagen bestreikt

► Wann? Donnerstag, 9. Februar und Freitag, 10. Februar 2023

► Auswirkungen? Betroffen ist das gesamte Netz der Rheinbahn, also die Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen.

Streik bei der Rheinbahn: Diese Bus-Linien sollen trotzdem fahren

Manche Buslinien sind trotz Streik gefahren. Man versuche, Fahrten möglich zu machen, heißt es von der Rheinbahn. „Fremd- und Tochterunternehmen, die auch sonst im Auftrag der Rheinbahn im Einsatz sind, könnten diese Leistungen übernehmen“, so das Unternehmen. Die Rheinbahn hat aber auch darauf hingeiwesen, dass es dafür keine Gewähr gebe.

Folgende Linien sind laut Rheinbahn (wahrscheinlich) im gewohnten Takt, aber nicht nach Fahrplan gefahren:

  • Linie 05: Erkrath S – Erkrath-Hochdahl S – Trills – Hochdahler Markt – Sandheide – Willbeck – Erkrath-Millrath S
  • Linie 06: Erkrath, Haus Brück – Erkrath S – Unterfeldhaus – Kempen – Hochdahler Markt – Erkrath-Millrath S
  • Linie 014 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen-Breitscheid, Am Kessel – Mintarder Weg – An der Pönt – Krummenweg – Ratingen-Hösel S
  • Linie 019 (TaxiBus mit Anmeldung): Ratingen, Fliedner Krankenhaus – Lintorf, Rathaus – Ratingen -Lintorf, Mörikestraße
  • Linie SB51: D-Flughafen Bf – D-Nordfriedhof – Meerbusch-Büderich, Landsknecht U – Kaarster Bf
  • Linie 730: Freiligrathplatz U – Unterrath – Gerresheim – Eller – Reisholz – Benrath – Urdenbach, Südallee
  • Linie 746: Velbert ZOB – Wülfrath – Mettmann, Jubiläumsplatz – Mettmann-Stadtwald S
  • Linie 751: Ratingen-Hösel S – Ratingen-Lintorf – D-Angermund S – D-Kaiserswerth, Klemensplatz
  • Linie 770: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen-Hösel S
  • Linie 771: Velbert ZOB – Heiligenhaus – Ratingen Ost S – Ratingen Mitte
  • Linie 782: D-Heinrich-Heine-Allee – Uni-Kliniken – Hilden, Gabelung – Hilden, Süd S – Solingen Hbf.
  • Linie 785: D-Heinrich-Heine-Allee U – D-Reisholz S – Hilden Mitte – Hilden Süd S – Langenfeld-Richrath – Langenfeld S
  • Linie 831: Krefeld, HPZ Uerdingen – Krefeld, Uerdingen Bf – Meerbusch, Lank-Latum – Meerbusch, Haus Meer U
  • Linie 834: Oberkassel, Belsenplatz U – Nordfriedhof – Mörsenbroich – Düsseldorf Hbf.

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Streik bei der Rheinbahn – auch andere Bereiche in Düsseldorf betroffen

Neben der Rheinbahn hatte die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag auch Streiks in anderen Betrieben und öffentlichen Einrichtungen in Düsseldorf angekündigt. Das betraf auch die städtischen Kitas, die Bürgerbüros, die KFZ-Zulassungsstelle und die Bäder. Auch die Stadtverwaltung, das LVR-Klinikum, die Agentur für Arbeit, das JobCenter sowie die Deutsche Rentenversicherung Rheinland wurden für Donnerstag zum Streik aufgerufen.

Am Mittwoch folgte zudem noch ein Streikaufruf für die Awista (Abfallwirtschaft und Stadtreinigung) sowie die Stadtentwässerung Düsseldorf. Die Awista hat ebenfalls Donnerstag und Freitag gestreikt, die Stadtentwässerung nur am Donnerstag. Laut Verdi hat man „erhebliche Einschränkungen in der Straßenreinigung und der Entsorgung von Sperr-, Biomüll und Restabfällen“ erwartet. Auch die städtischen Recyclinghöfe waren betroffen.

Streiks im öffentlichen Dienst in Düsseldorf – darum geht es

Hintergrund des Streiks ist ein aktueller Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Verdi fordert für die Angestellten im öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Die erste Verhandlungsrunde dazu fand am 24. Januar statt und verlief „absolut enttäuschend“, wie Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper, erklärt. „Die Beschäftigten sind stinksauer“, so Peifer weiter.

Was kann ich tun, wenn Bus und Bahn streiken?

Bei einem ÖPNV-Streik, also wenn Busse und Bahnen still stehen, haben viele Menschen ohne Auto schnell ein Problem. Der Weg zur Arbeit kann so für zahlreiche Beschäftigte zu einer echten Herausforderung werden. Welche Optionen Arbeitnehmer bei einem ÖPNV-Streik haben, hat 24RHEIN im Überblick gesammelt.

Nach Verdi-Angaben hätten die Arbeitgeber bei der ersten Tarifrunde in Potsdam „keine Bereitschaft zu ernsthaften Verhandlungen erkennen lassen“. „Im Gegenteil, sie betreiben Realitätsverweigerung und lassen ihre Beschäftigten im Regen stehen“, sagt Peifer weiter. Daher sollen nun Warnstreiks am Donnerstag und im Falle der Rheinbahn zusätzlich auch noch am Freitag für Druck bei den Arbeitgebern sorgen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar angesetzt. Sollte es dort ebenfalls keine Einigung geben, drohen weitere Streiks im öffentlichen Dienst. (bs) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren. Hinweis: Dieser Text wird regelmäßig aktualisiert.

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