Nach Messerattacke in Duisburg: Islamist zeigt vor Gericht IS-Geste

Ein 27-jähriger Syrer muss sich wegen Mordes und Mordversuchen verantworten. Die Bundesanwaltschaft sieht ein islamistisches Motiv.

Düsseldorf – Sein Gesicht versteckte der Angeklagte nicht. Vielmehr lächelte er noch in die Kameras der Pressevertreter und hob den Zeigefinger – eine Geste radikaler Islamisten. Seit Montag, 23. Oktober, muss sich vor dem Landgericht in Düsseldorf (NRW) ein 27 Jahre alter Mann aus Syrien wegen Mordes und dreifachen Mordversuchs verantworten. Sein Auftritt im Gerichtssaal sorgte bei den Zuschauern und Angehörigen der Opfer für Empörung. Als die Richter eintraten, blieb er demonstrativ sitzen.

Duisburg: Mann griff in Fitnessstudio mit einem Messer an – er wollte „Ungläubige“ töten

Die Bundesanwaltschaft vermutet ein islamistisches Motiv hinter den Messerattacken in einem Fitnessstudio und auf der Straße. Der Mann habe sich als „Soldat“ der Terrororganisation „Islamischer Staat“ betrachtet. Sein Ziel sei es gewesen, so viele „Ungläubige“ wie möglich zu töten. In einem Fitnessstudio in Duisburg soll der Angeklagte am 28. April dieses Jahres drei Männer mehrfach mit einem Messer in den Oberkörper gestochen haben. Einen Mann, der helfen wollte, attackierte er ebenfalls. Der aus Syrien stammende Angeklagte war im Jahr 2016 nach Deutschland eingereist, hatte Asyl beantragt und eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten.

Die forensische Untersuchung verknüpfte dann den Angriff im Fitnessstudio mit einem Mord in der Altstadt von Duisburg neun Tage zuvor. Durch eine DNA-Spur auf einem Schuh geriet der Syrer zusätzlich als mutmaßlicher Mörder eines 35-Jährigen in den Fokus, der an Ostern mit 28 Messerstichen ermordet worden war. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat für den Prozess bis Januar 2024 insgesamt 18 Verhandlungstage anberaumt. Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung bearbeitet und vor der Veröffentlichung von Redakteurin Eva Burghardt sorgfältig geprüft. Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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