Düsseldorf will majestätischen Vogel nach 100 Jahren wieder ansiedeln

Im Wasserschutzgebiet Wittlaer in Düsseldorf sollen Störche wieder ihr Zuhause finden. Dafür gibt es ehrgeizige Pläne in der Stadt.

Düsseldorf – Zwischen den Düsseldorfer Stadtteilen Wittlaer und Kaiserswerth direkt entlang des Rheins gibt es eine 76 Hektar große Kulturlandschaft, in der sich das Wasserschutzgebiet der Stadtwerke Duisburg befindet. Neben 18 Brunnen, die zur Gewinnung von Trinkwasser genutzt werden, sind dort auch zahlreiche Tierarten beheimatet. Nun sollen auch Störche im Wasserschutzgebiet Wittlaer ihren Rückzugsort finden.

Denn die Stadt plant, dass erstmals seit rund 110 Jahren wieder Störche in Düsseldorf brüten. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass Störche laut Angaben der Stadt zuletzt 1910 in Düsseldorf gebrütet haben und danach in NRW nahezu ausgestorben sind. Wie die Störche wieder zurückfinden sollen, zeigt 24RHEIN im Überblick.

Nisthilfe für Störche in Wasserschutzgebiet in Düsseldorf aufgestellt

Weißstorch beim Anflug auf ein Nest und ein Mast für Störche im Wasserschutzgebiet Wittlaer (Montage).Im Wasserschutzgebiet Wittlaer wurde ein 10 Meter hoher Mast als Nisthilfe für Störche aufgestellt (Symbolbild/IDZRNRW-Montage). © imageBROKER/Ingo Schulz/Imago & Wilfried Meyer/ Landeshauptstadt Düsseldorf

Im Wasserschutzgebiet in Wittlaer stellten die Stadtwerke Duisburg gemeinsam mit der Biologischen Station Haus Bürgel, dem NABU Düsseldorf und der Stadt Düsseldorf einen Storchenmast als Nisthilfe für die Störche auf, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Düsseldorf. Zuvor haben die Stadtwerke Brunnenanlagen zurückgebaut und die entsprechende Fläche renaturiert.„Wasserschutzgebiete sind inmitten städtischer Bebauung wichtige, naturbelassene Räume. Deshalb haben wir unser Gebiet sehr gerne für die Aufstellung eines solchen Mastes zur Verfügung gestellt“, erklärt Thomas Oertel, Leiter der Trinkwassergewinnung für die Stadtwerke Duisburg AG.

Was machen die Stadtwerke Duisburg in Düsseldorf?

Düsseldorf-Wittlaer liegt im Norden der NRW-Landeshauptstadt und nahe der Stadtgrenze zu Duisburg. Dort und in Düsseldorf-Bockum befinden sich zwei Wasserwerke, die von den Stadtwerken Duisburg für die Trinkwasserversorgung von rund 250.000 Haushalten in Duisburg genutzt werden.

Störche können auf zehn Meter hohem Mast Nester für die Brut bauen

Dafür wurde ein alter Laternenmast umfunktioniert und quasi zu einem Storchenmast – als Nisthilfe in zehn Metern Höhe. Dieser besitzt am oberen Ende ein Podest mit rund 1,5 Metern Durchmesser. Darauf können die Störche dann ihre Nester für die Brut bauen, so der Plan. „Störche werden alljährlich gesichtet. Mit den nun vorhandenen Storchennisthilfen werden sie hoffentlich bald auch in Düsseldorf brüten“, sagt Gerda Hucklenbroich, Vorsitzende des NABU Düsseldorf e.V.

In Düsseldorf ist das bereits der fünfte Strochenmast. Weitere befinden sich im Golfclub Hubbelrath, in der Urdenbacher Kämpe und im Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen.

Wasserschutzgebiet Wittlaer: Störche kehren erst im Frühjahr zurück nach Deutschland

Allerdings wird der Storchenmast im Wasserschutzgebiet Wittlaer noch einige Zeit ohne Nester bleiben. Denn die Störche überwintern derzeit auf der Iberischen Halbinsel oder in Nordwest-Afrika. Erst im März und April kehren sie zurück nach Deutschland, heißt es von Julian Oymanns von der Biologischen Station Haus Bürgel. Die Hoffnung der Stadt: Falls ein Storchenpaar auf dem Mast ein neues zu Hause finden sollte, könnten bereits im Juli und August bis zur vier kleine Störche pro Nest auf die Welt kommen.

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Grundsätzlich brüten die Störche auf aufgebrochenen Bäumen. Allerdings sind diese selten zu finden, weswegen die sich die Störche gerne auf Nisträder und Körbe ausweichen, die auf den Dächern von Scheunen oder Kirchen zu finden sind, erklärt die Stadt Düsseldorf. (cj) Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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