Die NRW-Messeveranstalter sind optimistisch ins Jahr 2024 gestartet – Düsseldorf und Köln bauen das Auslandsgeschäft aus

Stand: 13:51 Uhr Das neue „Confex“-Konferenzzentrum in Köln-Deutz soll im Sommer eingeweiht werden Das neue „Confex“-Konferenzzentrum in Köln-Deutz soll im Sommer eingeweiht werden Quelle: Koelnmesse Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen. Podcast freigeben Die NRW-Messeveranstalter sind optimistisch ins Jahr 2024 gestartet. Düsseldorf und Köln bauen ihr Auslandsgeschäft weiter aus, auch in Dortmund und Essen gibt man sich optimistisch. Die Koelnmesse will ab Sommer verstärkt auf Kongresse setzen Anzeige Anzeige

Mit weißem Helm und festem Schuhwerk ausgestattet, führt Mandy Pahl-Bauerfeind über die derzeit größte Baustelle des Kölner Messegeländes. Die aus hochwertigem Sichtbeton gefertigte Confex-Halle und der Vorbau mit zehn markanten Säulen sind bereits fertig, innen wird noch gewerkelt. Ende Juni soll das neue Konferenzzentrum nahe dem ICE-Bahnhof Köln Messe/Deutz zum 100. Geburtstag der Messe eingeweiht werden. „Für Anfang Juli ist bereits eine erste Großveranstaltung gebucht“, sagt die Prokuristin von Koelncongress. „Wenn wir im Sommer Eröffnung feiern, wird Köln das neueste und modernste Kongresszentrum Deutschlands haben.“

Mandy Pahl-Bauerfeind, Prokuristin bei Koelncongress, vor dem Konferenzgebäude Confex, das die Koelnmess für rund 130 Millionen Euro baut, im Sommer ist Eröffnung Quelle: Guido M. Hartmann Anzeige

Nach dem Ende der Corona-Pandemie, die auch das Messegeschäft schwer getroffen hat, war 2023 das erste Jahr, in dem die meisten Veranstaltungen wieder im alten Rhythmus laufen konnten. Nach Angaben des Verbands der deutschen Messewirtschaft (AUMA) haben sich insbesondere die internationalen Leitmessen in Deutschland stark erholt. Und von denen finden laut AUMA knapp 30 Prozent in NRW statt, etliche davon seien Weltleitmessen.

Neben den Platzhirschen Düsseldorf und Köln gibt es in NRW noch in Essen und Dortmund Messeplätze mit internationaler Bedeutung. In Münster finden vor allem regionale Messen statt, in Aachen Fachveranstaltungen im Umfeld von RWTH und Fachhochschule, etwa zur E-Mobilität. Bonn wiederum ist mit seinem World Conference Center bei Hauptversammlungen und Kongressen großer Konzerne erfolgreich, etwa von Telekom und DHL.

Der Westen zieht nach

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In Köln habe man nach dreistelligen Millionenverlusten in den Corona-Jahren 2023 wieder einen Umsatz von „deutlich über 400 Millionen Euro“ erzielt, sagte Messechef Gerald Böse WELT AM SONNTAG, der Gewinn dürfte bei einem „guten mittleren zweistelligen Millionenbetrag“ liegen. Die genauen Zahlen werden im Mai bekannt geben. Für die Koelnmesse ist das rund 150 Millionen Euro teure Konferenzzentrum ein weiterer Schritt, um an der Zukunftsfähigkeit zu bauen. Bis zu 6200 Personen können dort bald empfangen werden, neben der Haupthalle gibt es Konferenzräume verschiedener Größe mit modernster Ausstattung und Technik. „Bei großen Kongressveranstaltungen waren bislang Berlin, Hamburg, München und Leipzig führend, hier im Westen gab es bislang ein Defizit“, sagt Böse. In NRW habe ein multifunktionales Gebäude dieser Art gefehlt, das sei auch vielfach von Kunden so formuliert worden. „Mit dem Confex stoßen wir das Tor zur Spitze der europäischen Kongress-Städte weit auf.“ Das Veranstaltungsgeschäft, das von Ärztekongressen über Firmenevents bis zu Verbandstagungen geht, sei neben dem klassischen Messegeschäft, das in den großen Hallen stattfindet, ein interessantes und wachsendes Segment. „Wir rechnen damit, dass wir unser Geschäftsvolumen mit Kongressen dank unseres neuen Confex-Centers in den kommenden fünf Jahren verdoppeln können“, sagt Böse.

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In Düsseldorf gibt es auf dem Messegelände auch ein Konferenzzentrum, es ist jedoch in die Jahre gekommen. Dennoch habe Düsseldorf Congress, eine Tochter der Messegesellschaft und der Stadt, 2023 erstmals 150.000 Menschen angelockt. Highlight war demnach „Dokomi“, Deutschlands größtes Treffen für Manga-Comics und weitere japanische Themen, das auch in sechs angrenzenden Messehallen stattfand.

Wolfram N. Diener ist Chef der Düsseldorfer Messegesellschaft Quelle: Messe Duesseldorf

Wie in Köln hat auch in Düsseldorf die Messegesellschaft die Krisenstimmung der drei Pandemie-Jahre hinter sich gelassen. 2023 stieg der Umsatz auf knapp 410 Millionen Euro (Vorjahr: 310 Millionen), das Ergebnis auf gut 80 Millionen Euro (Vorjahr: 71,6 Millionen). Mit einem Anteil von 388 Millionen Euro entfiel der Großteil des Umsatzes auf die in Düsseldorf stattfindenden Veranstaltungen. Hierzu gehören etwa große industrielle Leitmessen wie „Wire & Tube“ und „Drupa“, Fachmessen wie die „Pro Wein“, aber auch Publikumsveranstaltungen wie der „Caravan Salon“ und die jährliche Wassersport-Messe „Boot“, die im Januar 214.000 Besucher verzeichnen konnte.

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Auch im Ausland ist Messechef Wolfram N. Diener weiter auf der Suche nach neuen Gelegenheiten. Bei der Vorstellung der jüngsten Zahlen berichtete er von einem Deal, den man nach mehreren Jahren der Vorbereitung in der Türkei abgeschossen habe. Zusammen mit der Deutschen Messe AG in Hannover ist die Messe Düsseldorf seit Februar zu 50 Prozent an einer Firma beteiligt, die zwei eurasische Metallurgie- und Gießerei-Leitmessen in der Türkei veranstaltet. Das Land sei ein guter Markt und auch eine Art „Brückenkopf“ in Richtung Nahost und verschiedener arabischer Länder, so Messechef Diener.

Auch die Koelnmesse ist international auf Expansionskurs. Nachdem sie bereits Ableger der Nahrungsmittel-Schau „Anuga“ in Südamerika und Asien etabliert hat, wird derzeit in Antalya mit türkischen Partnern an einer Lebensmittelmesse gearbeitet, die ein Gegengewicht zu der in Istanbul werden soll. „Die Türkei ist ein sehr interessanter Messemarkt“, betont Geschäftsführer Böse.

Neue Entwicklungen gibt es auch in Italien: Nachdem die Kölner bereits seit einigen Jahren bei einer Lebensmittelschau in Parma engagiert sind, wollen sie ab 2025 Partner einer weiteren Food-Messe in Mailand werden. In Russland wiederum waren die Kölner, anders als die Düsseldorfer, nicht engagiert. Somit mussten dort im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine keine Firmen abgewickelt werden.

Im August 2024 können Besucher auf der „Gamesom“ in Köln wieder neue Computerspiele testen Quelle: dpa Anzeige Anzeige

Zu Hause in Köln-Deutz stehen dieses Jahr unter anderem die Eisenwarenmesse, die „Anuga FoodTec“, die Spielemesse „Gamescom“ und erstmals die Motorrad-Schau „Intermot“ mit neuem Termin im Dezember an.

Gute Geschäfte auch an der Ruhr

Auch bei der Messe Essen läuft es. So konnte Geschäftsführer Oliver P. Kuhrt nach Ende der Pandemie mit einem der besten Ergebnisse in der Geschichte des Unternehmens abschließen. „Wir sind sehr stolz auf die hervorragende Bilanz des Messejahres 2023“, so Kuhrt, der von einem „positiven, niedrig-zweistelligen Millionenbetrag vor Steuern“ berichtet. 2023 hätten Leitmessen wie die „IPM“ für Gartenbau, die „Metpack“ und die Publikumsmesse „Spiel“ mit allein 193.000 Besuchern für gute Geschäfte gesorgt, die „E-World“, Europas Leitmesse für Energiewirtschaft, wuchs 2023 erneut, auf 820 Aussteller aus 27 Nationen und rund 20.000 Fachbesucher aus 68 Nationen; vom 22. bis 24. Februar wird sie wieder stattfinden.

Auf der internationalen Publikumsmesse „Jagd & Hund“ drehte sich in den Dortmunder Messehallen Anfang des Jahres wieder alles ums Jagen und Angeln Quelle: dpa

In Dortmund berichtet Geschäftsführerin Sabine Loos ebenfalls von einem guten Messejahr 2023, genaue Zahlen werde man später vorlegen. So habe die Weltleitmesse „InterTabac“ mit der Zubehör-Schau „InterSupply“ Fachbesucher aus aller Welt angezogen, etwa aus den USA, Kanada, Brasilien, Kolumbien, Indonesien und von den Philippinen.

Der Start ins Jahr 2024 sei ebenfalls vielversprechend gewesen. So habe die „Jagd & Hund“, Europas größte Jagdmesse, rund 77.000 Besucher aus 39 Nationen nach Dortmund gebracht. Auch der weitere Veranstaltungskalender sei gut gefüllt, mit Highlights wie der „Creativa“, Europas größter Kreativmesse, die im März stattfindet. „Im Frühling steht dann mit der Intermodellbau die weltweit wichtigste und größte Messe für Modellbau und Modellsport an“, kündigt die Geschäftsführerin an.

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