Türsteher nach Club-Rauswurf überfahren: Prozessauftakt in Düsseldorf

Ein Mann soll aus Rache einen Türsteher in Düsseldorf überrollt haben. Sechs Jahre nach der Tat beginnt nun der Prozess gegen den 28-Jährigen.

Düsseldorf – Ein 28-jähriger Mann soll aus Wut über seinen Rauswurf aus einem Düsseldorfer Nachtclub (NRW) 2018 einen Türsteher mit seinem Auto angefahren haben. Dieser wurde dabei schwer verletzt. Sechs Jahre später beginnt am Mittwoch (10. April) der Prozess gegen den lange Zeit untergetauchten Angeklagten vor dem Landgericht Düsseldorf. Die Staatsanwaltschaft stuft die Tat als versuchten Mord ein. Der Angeklagte muss sich zudem wegen gefährlicher Körperverletzung in vier weiteren Fällen verantworten.

„Verärgert über den Rauswurf“: Mann überfährt Türsteher

Blick auf das Land- und Amtsgericht DüsseldorfWegen „versuchten Mordes“ muss sich am Mittwoch ein Mann vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. (Symbolbild) © Marius Becker/dpa

Gemäß der Anklageschrift soll der 28-Jährige in den frühen Morgenstunden des 1. Januars 2018 gegen 3:30 Uhr in der Düsseldorfer Innenstadt gezielt auf den Türsteher zugefahren sein, nachdem dieser ihn aus dem Nachtclub verwiesen hatte. Zuvor sollen er und seine zwei Begleiter bereits Auseinandersetzungen mit dem Sicherheitspersonal des Clubs gehabt haben.

„Verärgert über den Rauswurf“, so der Staatsanwalt, habe der damals 22-Jährige sein Auto geholt und sei mit hoher Geschwindigkeit in die Fußgängerzone vor dem Club gefahren. In dem engen Eingangsbereich traf sein Auto vier Mitarbeitende der Diskothek und verletzte sie – darunter auch der Türsteher. Als der 36-Jährige verletzt am Boden lag, soll der Angeklagte ihn absichtlich überfahren haben. Der Mann erlitt unter anderem Gehirnblutungen und zahlreiche Knochenbrüche und ist bis heute auf ständige Unterstützung angewiesen, wie er vor Gericht als Zeuge aussagte.

Flucht ins Ausland: Angeklagter nach fünf Jahren in Spanien gefasst

Nach dem Vorfall floh der Fahrer und setzte sich ins Ausland ab. Es wurde ein europäischer Haftbefehl gegen den Mann ausgestellt. Über fünf Jahre später konnte der Angeklagte in Spanien festgenommen werden. Laut dem Staatsanwalt wurde der 28-Jährige am 10. Oktober des vergangenen Jahres an die deutschen Behörden überstellt. Zum Beginn des Prozesses äußerte er sich nicht zu den Anschuldigungen gegen ihn. Bis Ende August sind 16 weitere Verhandlungstage geplant.

2023 wurde in Wesseling der 20-jährige Alexander von einem Auto angefahren und sterbend liegen gelassen. Im März 2024 wendete sich sein Vater an die Öffentlichkeit – mit klaren Worten gegen den Verursacher. (spo mit dpa)

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