Warum ein Karnevalswagen aus Düsseldorf nicht in Italien stehen darf

Aktivisten wollten mit einer ironisch-kritischen Figur aus Düsseldorf vor dem Vatikan protestieren. Doch die Polizei hatte etwas dagegen.

Rom/Düsseldorf – Aufreger in Rom: Opfer von Missbrauch und weitere Aktivisten konnten nicht wie vorgesehen vor dem Vatikan mit einer ironisch-kritischen Kreation des Düsseldorfer Karnevalswagen-Bauers Jacques Tilly demonstrieren. Bereits vor Beginn der Kundgebung hatte die Polizei ein allgemeines Fahrverbot für den Wagen ausgesprochen. Das teilte die Ehefrau des Künstlers, Ricarda Hinz, die auch Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung ist, am Sonntag (1. Oktober) in Rom mit.

Düsseldorfer Karnevalswagen darf nicht in Rom fahren – Künstler versteht Verbot nicht

Figur von Jacques Tilly auf einer Straße in Rom, im Hintergrund der PetersdomDer Wagen mit dem in der Hängematte liegenden Bischof durfte nicht vor den Vatikan. © Ricarda Hinz/dpa

Durch das Fahrverbot durfte der Karnevalswagen nicht in die Stadt Rom hinein fahren. Auf dem Wagen zu sehen ist die Darstellung eines Bischofs, der selig grinst und in einer zwischen zwei Kreuzen gespannten Hängematte schläft. Ein sarkastischer Kommentar bezieht sich auf die „unermüdliche Ermittlung“ von Kindesmissbrauchsfällen. „Für meine Verhältnisse sehr harmlos“, kommentierte Tilly, der für seine Wagen beim Karneval, wie den Motto-Wagen zu Klimaaktivisten am Rosenmontagsumzug 2023 in Düsseldorf, bekannt ist.

Matthias Katsch, Sprecher der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch, äußerte Kritik vom Vorgehen der italienischen Polizei. Er sagte: „Leider hat die Polizei verhindert, dass die Figur den Standort neben der Engelsburg erreichte.“ Dies empfinde man als Beeinträchtigung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Darüber hinaus habe die Polizei den Protest anlässlich der Eröffnung der Weltsynode auch in anderen Fällen massiv behindert. Auf Anfrage wollte sich die römische Polizei zunächst nicht dazu äußern. Die Weltsynode im Vatikan startet am Mittwoch (4. Oktober). An dem Treffen nehmen bis zum 29. Oktober 365 stimmberechtigte Mitglieder teil. Der Großteil davon sind Bischöfe, aber auch andere Kleriker und Laien – Nicht-Kleriker – sind vertreten. (dpa) Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung bearbeitet und vor der Veröffentlichung von Redakteur Jonah Reule sorgfältig geprüft. Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Düsseldorf und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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