In NRW kommt es am Montag zu Streiks im ÖPNV. Davon ist auch die Rheinbahn in Düsseldorf wieder betroffen. Ausfälle und Verspätungen sind möglich.
Update vom 15. April, 9:44 Uhr: Am Montag kommt es zu den ersten Streiks in ÖPNV-Betrieben in NRW. Auch die Rheinbahn in Düsseldorf ist betroffen. Beschäftigte der Rheinbahn an den Betriebshöfen in Düsseldorf-Benrath, Ratingen-Tiefenbroich und Mettmann legen am Montagmorgen ihre Arbeit nieder. Auf verschiedenen Linien der bestreikten Unternehmen ist deshalb mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Inwiefern es konkrete Auswirkungen gibt, hat die Rheinbahn noch nicht mitgeteilt.
Der Streik am Montag könnte jedoch erst der Anfang einer erneuten Streikwelle sein. Die Gewerkschaft Verdi hat bereits weitere Streiks angekündigt.
Neuer Rheinbahn-Streik in Düsseldorf droht – was bisher bekannt ist
Düsseldorf – Nach etlichen Streiks im Februar und März war es nun lange ruhig bei den ÖPNV-Tarifverhandlungen in NRW. Doch mit dem Ende der Urabstimmung bei Verdi soll es nun zeitnah wieder Arbeitsniederlegungen im Bus- und Bahnverkehr geben – auch bei der Rheinbahn in Düsseldorf. „Wir planen zeitnah mit den Erzwingungsstreiks zu starten, sind aber weiterhin gesprächsbereit“, sagte Peter Büddicker, Branchenexperte Busse und Bahnen bei Verdi in NRW, am Mittwoch (10. April). Daran soll auch ein neues Angebot der Arbeitgeberseite wohl erstmal nichts ändern.
Neue Streiks „in den kommenden Tagen“ möglich – auch Rheinbahn soll betroffen sein
Verdi plant womöglich den ganzen ÖPNV in NRW zu bestreiken – die Rheinbahn wäre also auch betroffen. (Archivbild) © Federico Gambarini/dpa
Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen am 12. März haben sich ganze 97 Prozent der Verdi-Mitglieder im nordrhein-westfälischen ÖPNV für unbefristete Streiks ausgesprochen. Davon will die Gewerkschaft wohl sehr bald auch Gebrauch machen. Man plane „in den kommenden Tagen erneut Beschäftigte der Nahverkehrsbetriebe zu Streiks aufzurufen“, hieß es in der Ankündigung am 10. April.
Wo und wann genau es nun zu Arbeitsniederlegungen bei Bus und Bahn kommen soll, blieb vorerst offen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur plant Verdi jedoch, den kompletten Nahverkehr in NRW zu bestreiken, wovon als auch die Rheinbahn in Düsseldorf betroffen wäre. Die Streiks sollen dabei zwar nicht alle gleichzeitig stattfinden, könnten jedoch deutlich kurzfristiger angekündigt werden als zuletzt. Pendler und andere Reisende müssen sich jetzt also täglich auf mögliche Auswirkungen einstellen. Zu wirklich unbefristeten Streiks, also wochenlangen Arbeitsniederlegungen am Stück, soll es laut dpa aber vorerst nicht kommen. So oder so würden bei einem Streik in Düsseldorf wohl wieder ein Großteil der Rheinbahn-Linien ausfallen. Lediglich einige Buslinien dürften dann weiterhin fahren. Zumindest war es bei den letzten Rheinbahn-Streiks so.
Was Verdi für den ÖPNV-Beschäftigten in NRW fordert
Verdi vertritt bei den aktuellen Tarifverhandlungen mit dem kommunalen Arbeitgeberverband Nordrhein-Westfalen (KAV NW) ganze 30.000 Bus- und Bahn-Beschäftigte. Folgende Forderungen wurden dabei aufgestellt:
► Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
► Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
► Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
► Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
► 100 Prozent Jahressonderzahlung
► Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
► Zulage für Vorhandwerker/Gruppenführer/Teamleiter nach individueller Stufe
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Arbeitgeber geben neues Angebot ab – Rheinbahn-Streik könnte noch abgewandt werden
Komplett in Stein gemeißelt sind erneute ÖPNV-Streiks in NRW aber wohl noch nicht. Die Arbeitgeberseite hatte erstmals nach Abbruch der Tarifverhandlungen am Donnerstag (11. April) ein neues, verbessertes Angebot vorgelegt. Es sehe unter anderem bis zu vier zusätzliche freie Tage für bestimmte Beschäftigtengruppen vor, teilte der kommunale Arbeitgeberverband KAV NW mit. Damit werde auf die von den Gewerkschaften erhobene Hauptforderung nach Entlastungstagen in weitreichendem Umfang eingegangen, hieß es. Außerdem sollen Beschäftigte, die freiwillig extra Schichten übernehmen, einen Zuschlag von zehn Prozent erhalten. Auch bei Zeitzuschlägen soll es Verbesserungen geben.
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Auf Basis dieses neuen Angebotes seien die Arbeitgeber bereit, die Tarifverhandlungen „rasch“ wiederaufzunehmen. Laut Peter Büddicker sei auch Verdi NRW „verhandlungsbereit“ und wolle eine Lösung am Verhandlungstisch suchen. Komplett vom Tisch seien Streiks dadurch aber vorerst nicht. Man könne Streiks weiterhin nicht ausschließen und erwarte eine Stellungnahme zum Verhandlungsvorschlag aus dem März, sagte der Verdi-NRW-Nahverkehrsexperte am Donnerstag der dpa. (os mit dpa)