Früher Kampf gegen Klimagase: Ein Verkehrsschild aus Grevenbroich machte im Laufe der Jahre bundesweit Karriere

Stand: 12:15 Uhr Ortstermin im Haus der Geschichte NRW: Ralf E. Geiling (l.) mit Gabriele Uelsberg, Präsidiumsmitglied des Hauses der Geschichte NRW, und Peter Henkel, Projektleiter von MuseumMobil, mit dem historischen Verkehrsschild Übergabe im Haus der Geschichte NRW: Ralf E. Geiling (l.) mit Gabriele Uelsberg, Präsidiumsmitglied des Hauses der Geschichte NRW, und Peter Henkel, Projektleiter von MuseumMobil Quelle: Haus der Geschichte NRW Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen. Podcast freigeben Wie der Neusser Ralf E. Geiling vor 50 Jahren ein zukunftsweisendes Verkehrsschild erfand und nun im Haus der Geschichte NRW geehrt wurde Anzeige Anzeige

Als 1973 die Energiekrise Deutschland erreichte und die Spritpreise ein Jahr später mit 90 Pfennig für den Liter Super Rekordhöhen erreichten, ärgerte das auch den damaligen Werbeberater Ralf E. Geiling aus Grevenbroich. Mehr noch störte ihn aber, dass Autofahrer damals vor geschlossenen Bahnschranken, vor roten Ampeln und an Verkehrsknotenpunkten oftmals minutenlang mit laufendem Motor ungeduldig auf die Weiterfahrt warteten. „Das Thema Klimagase war seinerzeit –selbst bei Umweltbehörden –ein Buch mit sieben Siegeln“, blickt der mittlerweile im Neusser Süden lebende Geiling auf diese Ära zurück.

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Kurzerhand gründete er die Initiative „Beim Halten Motor abschalten“ und entwarf gleich eine ganze Serie von Piktogrammen für Verkehrshinweisschilder und Autoaufkleber. Ein Vorteil war, dass Geilings damaliger Arbeitgeber in Grevenbroich neben Abgasanlagen für Kraftwagen und Landmaschinen auch amtliche Verkehrs- und Hinweisschilder fertigte.

Übergabe im Haus der Geschichte NRW

Kurz darauf wurden die ersten Schilder mit der Aufschrift „Bei geschlossener Schranke: Bitte Motor abstellen. Danke!“ vor einem Bahnübergang in Grevenbroich aufgestellt. Vorige Woche wurde eines dieser Schrankenschilder als ein Dokument deutscher Verkehrs- und Umweltgeschichte „Made in NRW“ der Sammlung der Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf übergeben. Dort freuten sich Gabriele Uelsberg, Präsidiumsmitglied des Hauses der Geschichte NRW, und Peter Henkel, Leiter des Projekts MuseumMobil, über den Neuzugang in ihrer Sammlung.

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Im Jahr 1983 erhielt der Initiator und Schöpfer der Motor-abschalten-Schilder vom damaligen Bundesverkehrsminister Werner Dollinger (CSU) die Erlaubnis, dass seine Schilder mit den urheberrechtlich geschützten Piktogrammen als nichtamtliche Zeichen im öffentlichen Verkehrsraum aufgestellt werden dürfen. Geilings Entwurf wurde unter dem Aktenzeichen 12/36.42.39/38 G 83 in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen. Es kursieren mittlerweile zwar viele Varianten dieses Schilds. Doch Geilings Piktogramme sind bislang die einzigen, die eine bundesbehördliche Zulassung erhalten haben. „Und das Original unterscheidet sich wesentlich von den zahlreichen misslungenen Nachbildungen und verunstalteten Kopien“, sagt der 77-Jährige selbstbewusst.

Gratulationsschreiben aus München

Er bewahrt ein Schreiben auf, das ihn vor fast 40 Jahren aus München erreichte. Darin lobt der damalige bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß (CSU) Geilings Initiative. In dem Brief vom 26. Februar 1984 würdigte es der frühere Kanzlerkandidat der Union als „einen wichtigen Beitrag“ zum Umweltschutz und „einprägsame Aufforderung“, Autofahrer zu einem umweltbewussteren Verhalten zu veranlassen.

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Geiling ist auch stolz drauf, dass sein Vorstoß innerhalb einer Dekade europaweites Interesse und Nachahmer in vielen Ländern fand. „Durch regelmäßiges Abschalten der Motoren bei verkehrsbedingtem Fahrzeugstillstand könnte jeder Autofahrer jährlich mehr als eine Tankfüllung pro Jahr einsparen“, sagt er, viele Studien bestätigten dies. „Das entspricht bei einem Pkw jährlich zwischen 70 und 325 Kilogramm an Klimagasen, die weniger in die Atmosphäre gelangen.“

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